Fay Projects präzisiert Gründe für Hochhaus-Neubau Bereits getätigte Investitionen zeigen ursprüngliches Interesse an Sanierung

21. Januar 2011

Jochen Unkelbach, Projektgeschäftsführer der Fay Waidmarkt GmbH, äußert sich detailliert zu den vorgefundenen Schäden, die eine Sanierung des Bestandsgebäudes am Kölner Waidmarkt trotz der bereits getätigten Investitionen unwirtschaftlich machen:

„Im Zuge der Entkernungsarbeiten wurden erhebliche Altschäden an einem Großteil der etwa 1000 statischen Säulen des Gebäudes festgestellt. Diese Beschädigungen sind in einem Umfang vorhanden, in dem mit solchen systematischen Schäden nicht zu rechnen war. Um die Türen zu den Büros einzubauen, wurden die Säulen mittels Presslufthammer an jeweils sechs Stellen bis zur Freilegung der Bewehrung abgeschlagen. Hierdurch ist ihre Tragfähigkeit so geschwächt, dass neben der erforderlichen Sanierung zusätzliche Versteifungsmaßnahmen zur Berechnung des Erdbebennachweises erforderlich werden.

Aus dieser erst in den letzten Monaten gewonnenen Erkenntnis ergibt sich neben den wesentlich höheren Kosten für die Revitalisierung ein zusätzliches Problem durch die enge Stützenabfolge des Bestandsgebäudes: Da der Stützenabstand aller Säulen genau der erforderlichen Türbreite entspricht, wäre nach einer Sanierung der Säulen der Einbau von Türen nicht mehr möglich. Die Anforderungen an einen variablen Bürogrundriss wären damit nicht mehr gewährleistet.“

Der Geschäftsführer der Fay Waidmarkt GmbH beziffert die Gesamtkosten der bisherigen Sanierungsmaßnahmen am Hochhaus auf rund 3,1 Mio. Euro, die sich wie folgt aufschlüsseln:

• 2.496.620,00 € für die Planung der Revitalisierung Hierunter fallen Architekturplanung, Detailplanung der Fassade, Planung der Technischen Gebäudeausrüstung, bauphysikalische Nachweise, Brandschutzkonzept und Tragwerksplanung.

• 267.512,00 € bisherige Baukosten zur Revitalisierung Dies beinhaltet die bereits erfolgten Rückbauarbeiten sowie den Ausbau der Musteretage.

• 56.845,00 € für Genehmigungsgebühren

• 261.800,00 € für Werbung und Marketingzwecke Hierzu zählen die Fassadenverkleidung des Hochhauses und zahlreiche weitere Maßnahmen.

Die Sanierung des Hochhauses sei von Anfang an fester Bestandteil der Planungen am Kölner Waidmarkt gewesen, betont Unkelbach: „Wir hätten niemals eine so hohe Summe in die Revitalisierung investiert, wenn wir den geringsten Zweifel daran gehabt hätten, dass wir das Hochhaus im Bestand sanieren werden. Wir haben mehrere Gestaltungsalternativen und Grundrissvarianten geplant. Die Haustechnik wurde mit mehreren unterschiedlichen Konzepten auf die verschiedenen Anforderungen der Nutzer ausgelegt. Das Gebäude wurde komplett eingerüstet, eine aufwändige Fassadenvisualisierung angebracht, vier Etagen wurden vollständig entkernt und eine teure Musteretage im 12. Stock eingerichtet – dies alles haben wir in dem festen Glauben getan, hier eine erfolgreiche Sanierung durchführen zu können. Diese Pläne sind nun bedauerlicherweise aus technischer Sicht nicht realisierbar und würden darüber hinaus für uns einen hohen finanziellen Verlust bedeuten. Deshalb sehen wir uns im Recht, aber auch in der Verantwortung, unsere Pläne für das Stadtquartier am Kölner Waidmarkt mit einem neuen Gebäude zu realisieren.“

Fay Projects rechnet damit, dass die Baugenehmigung auf der Grundlage des rechtskräftigen Bebauungsplans, der sowohl die Höhe als auch die anderen Abmessungen des Gebäudes für einen Neubau entsprechend dem derzeitigen Gebäude zwingend festsetzt, erteilt wird.

Quelle: Fay Projects GmbH

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